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- Geschrieben von: Moritz Conjé
- Kategorie: Gesellschaft
Die Digitalisierung hat nicht nur unsere Städte, sondern auch unsere Arbeitskultur grundlegend verändert. Mit dem Aufkommen von Smart Workplaces verschmelzen physische und digitale Arbeitswelten, was neue Herausforderungen und Chancen für Unternehmen und Mitarbeitende mit sich bringt.
Was sind Smart Workplaces?
Smart Workplaces sind intelligente Arbeitsumgebungen, die durch den Einsatz moderner Technologien wie dem Internet der Dinge (IoT), künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Computing eine flexible, effiziente und kollaborative Arbeitsweise ermöglichen. Sie sind ein zentraler Bestandteil der Smart City-Entwicklung und tragen dazu bei, die Lebensqualität und Produktivität in urbanen Räumen zu steigern.
Beispielsweise können durch die Integration von IoT-Sensoren in Bürogebäuden Echtzeitdaten über Raumbelegung, Luftqualität und Energieverbrauch erfasst werden. Diese Daten ermöglichen es, Arbeitsplätze bedarfsgerecht zu gestalten und Ressourcen effizient zu nutzen. Zudem fördern digitale Plattformen die Zusammenarbeit über verschiedene Standorte hinweg und unterstützen hybride Arbeitsmodelle.
Die Rolle der Digitalisierung in der Arbeitskultur
Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren und zusammenarbeiten. Sie ermöglicht ortsunabhängiges Arbeiten, fördert die Work-Life-Balance und schafft neue Formen der Zusammenarbeit. Gleichzeitig stellt sie Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Unternehmenskultur und Führungsstile an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Ein zentrales Element ist die Einführung flexibler Arbeitsmodelle, die sowohl Präsenz- als auch Remote-Arbeit ermöglichen. Dies erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch eine Veränderung der Unternehmenskultur hin zu mehr Vertrauen und Eigenverantwortung. Führungskräfte müssen lernen, Ergebnisse statt Präsenz zu bewerten und Mitarbeitende in ihrer Selbstorganisation zu unterstützen.
Beispiele für Smart Workplaces in Städten
In Deutschland gibt es bereits zahlreiche Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung von Smart Workplaces:
- München: Das Unternehmen NTT DATA hat in München ein intelligentes Büro eingerichtet, das hybride Arbeitsmodelle unterstützt. Durch die Integration von Videokonferenzsystemen und digitalen Zwillingen zur Raumbelegung können Mitarbeitende flexibel arbeiten und gleichzeitig effizient kommunizieren. global.ntt
- Hamburg: In Hamburg wird die Digitalisierung der Arbeitswelt aktiv vorangetrieben. Die Stadt investiert in digitale Infrastrukturen und fördert Projekte, die die Zusammenarbeit und Kommunikation in der Verwaltung verbessern. wolfsburg.de
- Köln: Das Projekt „un:box“ in Köln erprobt neue Formen der Bürgerbeteiligung und Arbeitskultur, die auf Digitalisierung und Flexibilität setzen. Durch temporäre Interventionen im Stadtraum werden innovative Arbeits- und Beteiligungsformate getestet.
Herausforderungen und Chancen
Während Smart Workplaces viele Vorteile bieten, gibt es auch Herausforderungen:
- Datenschutz und Sicherheit: Die Integration neuer Technologien erfordert robuste Sicherheitsmaßnahmen, um sensible Unternehmensdaten zu schützen.
- Mitarbeiterakzeptanz: Nicht alle Mitarbeitenden sind sofort bereit, neue Technologien zu nutzen. Es bedarf Schulungen und einer offenen Kommunikation, um Akzeptanz zu schaffen.
- Infrastruktur: Eine zuverlässige digitale Infrastruktur ist Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung von Smart Workplaces. Dies umfasst sowohl die technische Ausstattung als auch stabile Internetverbindungen.
Trotz dieser Herausforderungen bieten Smart Workplaces die Chance, eine moderne, flexible und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, die den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht wird.
Smart Workplaces in Smart Cities
Smart Cities basieren auf der Idee, dass urbane Räume durch den intelligenten Einsatz digitaler Technologien lebenswerter, nachhaltiger und effizienter werden. In diesem Kontext spielen Smart Workplaces eine zentrale Rolle – sie sind nicht nur Orte der Produktivität, sondern integraler Bestandteil des digitalen Ökosystems Stadt.
Laut forbes.at fungiert der Arbeitsplatz zunehmend als „Knotenpunkt im urbanen Netzwerk“. In einem smarten Stadtkontext ist der Arbeitsplatz kein isolierter Raum mehr, sondern eng mit Mobilitätslösungen, Energieversorgung, urbaner Logistik und digitalen Services verzahnt. Mitarbeitende pendeln nicht mehr zwingend in die Zentrale, sondern nutzen ein Netzwerk aus flexibel buchbaren, dezentralen Arbeitsorten. Diese werden dynamisch mit Echtzeitdaten gesteuert – etwa durch Auslastungsanzeigen, Buchungssysteme oder smarte Gebäudeleittechnik.
Auch regionalhero.com unterstreicht: Smart Workplaces sind nicht nur technologisch aufgerüstete Büros, sondern Orte, an denen Arbeit neu gedacht wird – kollaborativ, partizipativ und nutzerzentriert. Sie fördern Kommunikation über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg, binden urbane Innovationsnetzwerke mit ein und orientieren sich an den Bedürfnissen der Menschen, die dort arbeiten. Dies zeigt sich u. a. an den Schnittstellen zur Stadtentwicklung: Shared Spaces in Quartierszentren, Büros in Mobilitäts-Hubs, Meetingräume im Kulturzentrum oder Coworking in Bibliotheken.
Der Nutzen liegt auf der Hand:
- Effizienz: Durch intelligent vernetzte Systeme werden Flächen- und Energieressourcen besser genutzt.
- Lebensqualität: Pendelzeiten sinken, die Work-Life-Balance verbessert sich.
- Innovation: Der Arbeitsplatz wird zum Impulsgeber für neue Ideen – vernetzt mit Stadtgesellschaft, Start-ups und Forschung.
- Nachhaltigkeit: Smart Buildings und flexible Nutzungskonzepte sparen Emissionen und fördern den Umwelt- und Ressourcenschutz.
Smart Workplaces sind also ein zentraler Hebel, um Städte zukunftsfähig zu machen – sie verbinden die Ziele von Stadtplanung, Digitalisierung sowie die Gestaltung der Arbeitsplätze im Sinne des Menschen um in einem ganzheitliche Ökosystem alle Synergien nutzen zu können.
Fazit
Smart Workplaces sind mehr als nur ein Trend – sie sind eine notwendige Entwicklung in der modernen Arbeitswelt. Durch die Kombination von Technologie, Flexibilität und einer offenen Unternehmenskultur können Städte und Unternehmen eine Arbeitsumgebung schaffen, die sowohl produktiv als auch menschenzentriert ist.
Für Unternehmen bedeutet dies, nicht nur in Technologie zu investieren, sondern auch in die Weiterentwicklung ihrer Unternehmenskultur und Führungsstile. Nur so können die Vorteile der Digitalisierung der Arbeitswelt erfolgreich gestaltet und Herausforderungen und Riskine minimiert werden.
Ein absolutes "Zurück" wird es nicht mehr geben, egal, wie sehr sich einige Unternehmen dies wünschen.

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- Geschrieben von: Moritz Conjé
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1. Einleitung: Mehr als nur Stunden – Arbeitszeit im Wandel
Hand aufs Herz, kaum etwas beeinflusst unser Leben so direkt wie unsere Arbeitszeit. Es geht nicht nur darum, wie viel Geld am Ende des Monats auf dem Konto landet. Es geht darum, wann wir Zeit für unsere Familie haben, unseren Hobbys nachgehen können oder einfach mal die Seele baumeln lassen. Ob wir genug schlafen, Sport machen oder uns gesund ernähren können – all das hängt eng mit unserer Arbeitszeit zusammen.
Deshalb ist es so wichtig, dass sich in diesem Bereich etwas bewegt. Und genau das tut es gerade: Die neue Regierung unter CDU-Führung plant mit ihrem Koalitionsvertrag 2025 eine größere Reform der Arbeitszeitregelungen. Es geht um flexiblere Arbeitszeitmodelle, neue Regeln für die Erfassung unserer Stunden und eine stärkere Orientierung an der Wochenarbeitszeit statt an starren Tagesgrenzen.
Als jemand, der sich beruflich mit modernen Arbeitswelten beschäftigt, finde ich das super spannend. Es ist ein Thema, das uns alle angeht – egal ob wir im Büro sitzen, im Homeoffice arbeiten oder ständig unterwegs sind.
2. Kurzer Trip in die Vergangenheit: Von der Fabrik zur flexiblen Arbeit
Früher war alles einfacher – zumindest in Bezug auf die Arbeitszeit. Das Standardmodell in Deutschland sah so aus: acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, macht 40 Stunden insgesamt. Diese Struktur hat uns lange gute Dienste geleistet, nicht zuletzt aus Gründen des Arbeitsschutzes. Sie wurde in der Zeit der Industrialisierung eingeführt, als wichtige Verbesserung gegenüber den damaligen Arbeitsbedingungen mit oft zwölf Stunden am Tag und Arbeit sogar am Sonntag.
Aber dann kam die Digitalisierung. Mit Laptops, Smartphones und der Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, wurden die starren Arbeitszeitmodelle langsam brüchig. Wie soll man Homeoffice, Projektarbeit oder Dienstreisen in feste Zeitrahmen pressen? Das passt einfach nicht mehr zusammen.
Schon die Vorgängerregierung hatte nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2019 angekündigt, dass die Arbeitszeiterfassung verpflichtend werden soll. Aber die Umsetzung zog sich hin – auch weil Corona, die Diskussion um New Work und wirtschaftliche Unsicherheiten dazwischenkamen.
Die klassischen Acht-Stunden-Tage passen irgendwie nicht mehr in unsere Zeit. Unsere Arbeitswelt hat sich durch die Digitalisierung einfach zu stark verändert. Und die Gesetze hinken der Realität noch hinterher.
3. Die Pläne der Regierung für 2025: Mehr Freiheit, weniger Zwang
Die aktuelle Regierung will nun mehr Eigenverantwortung und Flexibilität ermöglichen. Die wichtigsten Punkte sind:
- Wochenarbeitszeit statt täglicher Höchstarbeitszeit: Das bedeutet, dass wir unsere Arbeitszeit flexibler über die Woche verteilen können. Wenn wir an einem Tag mehr arbeiten, können wir an einem anderen Tag früher Feierabend machen.
- Digitale Arbeitszeiterfassung: Künftig sollen wir unsere Arbeitszeit digital erfassen – und zwar auch im Homeoffice.
- Vertrauensarbeitszeit mit Zielvereinbarungen: Hier gibt es eventuell Ausnahmen von der Zeiterfassungspflicht. Stattdessen sollen wir mit unseren Vorgesetzten Ziele vereinbaren und unsere Arbeit selbstständig einteilen.
Die Arbeitgeber finden die Flexibilisierung gut. Gewerkschaften und Arbeitsmediziner warnen hingegen vor zu viel Druck und einem Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.
Also, die Regierung will weg von der täglichen Höchstarbeitszeit und hin zu einem Wochenmodell. Die Arbeitszeiterfassung soll digital und verpflichtend werden. Während die Arbeitgeber darin Chancen sehen, befürchten die Gewerkschaften Risiken für unsere Gesundheit.
4. Ein Blick auf die Vielfalt: Moderne Arbeitszeitmodelle im Vergleich
Die Arbeitswelt ist heute viel bunter als der klassische Job von neun bis fünf. Es gibt viele verschiedene Modelle, die sich in der Praxis bewährt haben:
- Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit und die Vier-Tage-Woche sind nur einige Beispiele.
- Auch Jobsharing, Teilzeitmodelle und Remote-First- oder Hybrid-Modelle werden immer beliebter.
Studien zeigen, dass Flexibilität zu mehr Zufriedenheit führen kann – allerdings nur, wenn es klare Regeln und Rahmenbedingungen gibt.
Gleitzeit, Vertrauensarbeit und die Vier-Tage-Woche sind die großen Trends. Flexible Modelle können unsere Motivation und Effizienz steigern. Aber wichtig ist, dass alle gut miteinander kommunizieren und Vertrauen herrscht.
5. Licht und Schatten: Die Chancen und Risiken der Flexibilisierung
Flexibilität bedeutet Freiheit, aber auch Verantwortung. Wer seine Arbeitszeit selbst einteilen kann, hat mehr Lebensqualität. Aber es gibt auch Risiken wie die schon erwähnte Entgrenzung, Selbstausbeutung und gesundheitliche Probleme.
Flexibilität kann uns helfen, unser Leben besser zu gestalten, oder uns in Stress stürzen – es kommt darauf an, wie wir damit umgehen. Selbstausbeutung ist dabei eine echte Gefahr. Deshalb müssen Unternehmen klare Regeln aufstellen und eine Kultur schaffen, in der wir auf uns achten.
6. Was gerade passiert: Die Politik diskutiert weiter
Im Juni 2024 hat die CDU/CSU einen Antrag in den Bundestag eingebracht, mit dem Ziel, die Arbeitszeit zu flexibilisieren und den Beschäftigten mehr Freiheit zu geben. Konkret ging es um die Umstellung auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, weil die anderen Parteien Sorge hatten, dass der Arbeitsschutz darunter leiden könnte.
Obwohl der Antrag abgelehnt wurde, ist das Thema noch lange nicht vom Tisch. Die Diskussionen über eine Reform des Arbeitszeitgesetzes gehen weiter.
Die CDU/CSU wollte die wöchentliche Höchstarbeitszeit einführen, ist aber im Bundestag gescheitert. Die Bedenken zum Schutz der Arbeitnehmer waren zu groß. Aber das Thema bleibt wichtig und wird weiter diskutiert.
7. Fazit: Ein guter Schritt, aber mit Köpfchen
Die Diskussion um die Arbeitszeit 2025 zeigt, dass wir an einem Wendepunkt stehen. Die Regierung bewegt etwas – und das ist grundsätzlich gut. Aber Flexibilisierung darf nicht bedeuten, dass wir uns kaputtarbeiten. Wir brauchen Schutzmechanismen, clevere Technik und eine offene Kommunikation.
Ich finde die neuen Möglichkeiten gut, sehe aber auch, dass wir alle Verantwortung übernehmen müssen. Wir müssen lernen, mit der Flexibilität umzugehen. Nur so wird aus unserer Arbeitszeit auch wirklich Lebenszeit.

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Warum Bürgerbeteiligung heute neu gedacht werden muss
Viele Kommunen in Deutschland kennen die Herausforderung: Bürgerbeteiligung wird oftmals als langwieriger, bürokratischer Prozess empfunden. Dabei ist eine effektive Einbindung der Bürger entscheidend für die Akzeptanz und den Erfolg von Smart-City-Projekten. Das Projekt „un:box“ aus Köln setzt genau hier an und liefert ein innovatives Beispiel dafür, wie Beteiligung und digitale Transformation heute erfolgreich zusammengedacht werden können.
Was steckt hinter „un:box“?
Das von Railslove initiierte Projekt un:box verfolgt einen bewusst niederschwelligen Ansatz, der Bürgerinnen und Bürger aktiv einbezieht und experimentell vorgeht. Statt großer, teurer Infrastrukturprojekte setzt Köln hier auf kleinere, temporäre Interventionen im Stadtraum, sogenannte „Pop-Up-Projekte“. Diese Experimente werden gemeinsam mit der Bürgerschaft entwickelt und getestet.
Digitale Tools zur Bürgerbeteiligung
Ein entscheidender Erfolgsfaktor von un:box ist der konsequente Einsatz digitaler Technologien. Über digitale Plattformen und Apps können Bürger unkompliziert Vorschläge einreichen, Feedback geben und bei der Umsetzung aktiv mitarbeiten. So entsteht ein echter Dialog zwischen Stadtverwaltung und Bürgerschaft, der transparent, schnell und ergebnisorientiert funktioniert.
Beispiele erfolgreicher digitaler Beteiligung:
- Mein Köln Mitgestalten: Digitale Ideenplattform zur Einreichung und öffentlichen Bewertung von Vorschlägen. Der Nutzen: schnelle, transparente und partizipative Planung. (mein.koeln/)
- Beteiligungs-App „Sag’s uns“: Mobile App zur Meldung von Mängeln und Vorschlägen direkt an die Verwaltung mit unmittelbarer Rückmeldung. Der Nutzen: direkter Dialog und schnelle Problemlösung. (stadt-koeln.de)
- Social-Media-Kampagne #Stadtgestalten: Nutzung von Instagram und Facebook zur Interaktion mit Bürgern und zum Sammeln von Feedback. Der Nutzen: größere Reichweite und niederschwellige Kommunikation. (instagram.com/stadt.koeln)
Schwerpunkte von un:box:
- Grünflächen und Gesundheit im urbanen Raum: Das Projekt fördert gezielt kleine, kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas und der Lebensqualität, z. B. urbane Gärten, temporäre Grünanlagen oder Bewegungsangebote im öffentlichen Raum. (railslove.com)
- Förderung sozialer Interaktion und Gemeinschaft: Pop-up-Cafés, Nachbarschaftstreffs und öffentliche Veranstaltungen stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern die soziale Integration vor Ort. (railslove.com)
- Nutzung digitaler Tools für Beteiligung und Feedback: Digitale Plattformen erleichtern den Bürgern das Einreichen von Vorschlägen, deren Bewertung und Feedback in Echtzeit. Dies schafft Transparenz und Vertrauen zwischen Verwaltung und Bürgerschaft. (railslove.com)
Lessons Learned aus Köln
- Schnelligkeit und Sichtbarkeit: Bürger wünschen sich rasche und sichtbare Ergebnisse.
- Experimentierfreude: Mut zu neuen Methoden und Technologien schafft Vertrauen und Innovation.
- Echte Mitgestaltung: Bürger frühzeitig aktiv einbinden, um die Akzeptanz und Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu erhöhen.
Was andere Städte von un:box lernen können
- Bürger sollten frühzeitig und kontinuierlich in entsprechende Prozesse und Formate integriert werden.
- Digitale Tools bieten die Möglichkeit, die Menschen gezielt anzusprechen und können strategisch eingesetzt werden.
- Bürgerorientierung dauerhaft etablieren und Partizipation transparent gestalten.
- Es sollte auch im Verlauf Sichtbarkeit und Transparenz geschaffen werden. Nicht nur der initiale Input des Bürgers ist wichtig, sonder auch die "Customer Journey" danach - was passiert mit meinen Input und wie geht es damit weiter? Wie bleibt der Bürger über den Fortschritt und Entscheidungen informiert?
Fazit: Die Zukunft der Bürgerbeteiligung ist digital, flexibel und experimentell
Das Projekt un:box Köln zeigt eindrucksvoll, wie moderne Bürgerbeteiligung aussehen kann und welche positiven Effekte sie für die Stadtgesellschaft bringt. Durch schnelle Experimente, digitale Vernetzung und eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Bürger entsteht eine innovative Form des städtischen Miteinanders, die sich flexibel an zukünftige Herausforderungen anpassen lässt.

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- Geschrieben von: Moritz Conjé
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Einleitung: Technik als Ausdruck unseres Selbst
Technik ist mehr als nur ein Werkzeug – sie ist der Spiegel unserer eigenen Kreativität und unseres Verständnisses von der Welt. Als „Homo Creator“ begreifen wir den Menschen als aktiv schöpferisches Wesen, das durch Technik seine Umwelt gestaltet und dabei immer auch ein Stück weit sich selbst definiert. In einer zunehmend digitalisierten Welt wird diese Perspektive spannender und relevanter denn je. Persönlich beschäftige ich mich täglich mit diesen Fragen: Welche Rolle spielt Technik in meinem Leben und in dem der Gesellschaft? Und wie verändert sie uns?
Homo Creator: Mehr als nur Werkzeugmacher
Der Begriff „Homo Creator“ hebt besonders hervor, dass wir Menschen nicht bloß Werkzeuge erschaffen, sondern ganze Welten. Während der „Homo Faber“ als Handwerker das Praktische in den Mittelpunkt stellt, betont der „Homo Creator“ unsere kreative und reflexive Seite. Technik ist nicht neutral, sondern spiegelt unsere Werte, Visionen und sogar unsere Ängste wider.
Als Projektmanager in einem IT-Unternehmen erlebe ich genau das immer wieder: Software, Apps oder Smart Gadgets lösen nicht nur praktische Probleme, sie beeinflussen, wie wir miteinander umgehen und unsere Welt wahrnehmen. Technikgestaltung ist immer auch Kulturgestaltung – und genau darin liegt die Faszination.
Technik als kulturelle Praxis: Ein persönlicher Einblick
Technik formt und verändert unsere Kultur. Persönlich fasziniert mich vor allem, wie smarte Technologien, etwa Smart Cities oder Smart Regions, unsere Lebensweise prägen und neu definieren. Dabei geht es nicht nur um Effizienz und Optimierung, sondern auch um die Frage, wie Technik unser Zusammenleben verbessert.
In meinen Blogbeiträgen und in meinem beruflichen Alltag versuche ich deshalb immer, Technik aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten:
- Welche Auswirkungen hat z.B. eine Smart-City-Lösung wirklich auf den Alltag der Menschen?
- Welche Vorteile und Erleichterungen bieten diese, welche Anforderungen und Mitwirkung verlangt diese aber auch?
- Welche Fragen muss man beantworten, um weitere Menschen von den Vorteilen zu überzeugen und Ängste und Vorbehalte abzubauen?
- Welche ethischen und kulturellen Fragen tauchen auf, wenn wir immer mehr Prozesse digitalisieren und automatisieren?
Persönliche Reflexion: Mein Weg als Homo Creator
Mein eigener Weg als Homo Creator ist geprägt von Neugier, Kreativität und Reflexion. Technik war für mich nie nur Mittel zum Zweck, sondern immer Ausdrucksmittel und Gestaltungsraum zugleich. Ob bei der Entwicklung neuer Projekte oder in meiner persönlichen Leidenschaft für Fotografie und Gadgets – überall zeigt sich für mich das kreative Potenzial der Technik.
Meine Website und mein Blog sind Orte, an denen ich genau das teile: meine Begeisterung für innovative Technologien, aber auch meine Gedanken darüber, wie diese unsere Gesellschaft und unseren Alltag beeinflussen. Als Homo Creator nutze ich meine Plattformen, um nicht nur über Technik zu informieren, sondern um bewusst und kritisch zu gestalten.
Aus dem Blickwinkel der beruflichen Arbeit und des privaten Alltags stellen sich dabei immer wieder die Fragen:
- Welche Arbeit und Aufgaben erleichtert mir die Nutzung von Technologie wirklich?
- Ist ggf. irgendwann der Break-Even-Point erreicht, an dem der Aufwand zur Pflege des technischen Systems seinen Nutzen im Alltag übersteigt?
Diese Reflexion ist der Kern dessen, was den Homo Creator ausmacht.
Verantwortung des Homo Creator: Gestalter sein, nicht bloß Nutzer
Mit der Macht, Welten zu gestalten, kommt auch eine große Verantwortung. Wir entscheiden heute, in welcher Welt wir morgen leben werden. Als „Homo Creator“ sind wir nicht nur passive Konsumenten, sondern aktive Gestalter. Persönlich sehe ich darin sowohl eine Herausforderung als auch eine unglaubliche Chance.
Gerade in meinem beruflichen Umfeld, wo IT-Lösungen entwickelt und implementiert werden, merke ich immer wieder: Technik verändert Gesellschaft – und nicht umgekehrt. Deshalb ist es mir ein Anliegen, bei allen Projekten, an denen ich mitwirke, nicht nur technische Anforderungen zu erfüllen, sondern auch ethische und soziale Aspekte bewusst mitzudenken und Verantwortung zu übernehmen.
Politische Dimension: Digitale Souveränität als Chance
Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion um digitale Souveränität bietet sich uns als Homo Creator eine einzigartige Chance. Europa erkennt zunehmend, wie abhängig es von großen US-Tech-Konzernen geworden ist, und sieht darin eine Herausforderung, aber vor allem eine große Möglichkeit, sich selbst neu zu positionieren. Durch gezielte Investitionen in europäische Technologien und die Förderung eigener digitaler Ökosysteme könnte Europa seine Innovationsfähigkeit stärken und langfristig unabhängiger werden.
Als Gestalter der digitalen Welt liegt es an uns, diese Chance zu ergreifen und aktiv mitzugestalten. Es geht dabei nicht nur um wirtschaftliche Vorteile, sondern auch darum, kulturelle Werte und demokratische Prinzipien in der digitalen Ära nachhaltig zu sichern.
Schleswig-Holstein als Vorreiter: Der Weg zur digitalen Souveränität
Am Beispiel von Schleswig-Holstein kann man erkennen, dass digitale Souveränität kein abstraktes Ideal sein muss, sondern konkrete politische und technologische Entscheidungen erfordert. Mit der klaren strategischen Ausrichtung auf Open Source versucht das Land ein starkes Zeichen für Unabhängigkeit und Transparenz zu setzen. Die Umstellung von proprietärer Software auf freie Alternativen verdeutlicht diesen mutigen Schritt.
Trotz dieser Vorreiterrolle gibt es noch erhebliche Herausforderungen: Neben der technischen Umstellung sind kulturelle Veränderungen und umfassende Schulungen nötig, um Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen und die Strategie nachhaltig zu verankern.
Fazit: Die Zukunft liegt in unseren Händen
Der Begriff Homo Creator erinnert uns daran, dass wir als Menschen immer Gestalter unserer Zukunft sind. Technik ist nicht nur etwas, das uns widerfährt – es ist etwas, das wir aktiv formen und verantworten müssen. Genau darin liegt die größte Motivation: nicht nur reagieren, sondern agieren.

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- Geschrieben von: Moritz Conjé
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Was deutsche Städte wirklich brauchen – Ergebnisse und Perspektiven der Kommunalbefragung 2025
Bis zum 11. April 2025 hatten deutsche Kommunen die Gelegenheit, ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Wünsche im Rahmen des Bundesförderprogramms "Modellprojekte Smart Cities" (MPSC) zu teilen. Ziel war es, konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Smart-City-Strategie Deutschlands abzuleiten.
1 | Hintergrund: Warum die Kommunalbefragung 2025 entscheidend ist
Ziel der bundesweiten Befragung ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie das MPSC-Programm die digitale und nachhaltige Stadtentwicklung beeinflusst, welche Herausforderungen Kommunen dabei sehen und welche Bedarfe bestehen.
Teilnehmen konnten alle Städte, Kreise und Gemeinden, die nicht selbst Teil des Förderprogramms sind. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Wissenstransfer sowie zukünftige Förderansätze gezielt weiterzuentwickeln.
2 | Kernergebnisse der Befragung
2.1 Herausforderungen jenseits der Finanzierung
Die Befragung zeigt deutlich: Nicht allein fehlende Mittel bremsen die Digitalisierung aus. Vielmehr nennen Kommunen organisatorische, rechtliche und personelle Herausforderungen als wesentliche Hindernisse. Wie bereits beim 6. MPSC-Kongress in München deutlich wurde, handelt es sich hierbei um tief verwurzelte Probleme in Verwaltungsstrukturen, die die Digitalisierung massiv erschweren. Konkret wurden auf dem Kongress unklare Zuständigkeiten zwischen Fachbereichen und IT-Abteilungen als häufigste Hürde genannt. Ebenso wurde ein deutlicher Mangel an qualifiziertem Personal mit digitalem Know-how kritisiert, sowie bürokratische Hindernisse bei der Vergabe innovativer Projekte (Smart City ist digitale Notwehr).
2.2 Wunsch nach Standards und interoperablen Lösungen
Ein zentrales Ergebnis ist der Wunsch nach mehr Standardisierung. 78 % der Kommunen wünschen sich eine bessere Vernetzung bestehender Lösungen, um Insellösungen zu vermeiden. Datahubs und Connected Urban Twins gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie eine flexible und skalierbare Vernetzung städtischer Daten ermöglichen. So könnten Kommunen standardisierte digitale Infrastruktur effizient nutzen, um sowohl die interkommunale Zusammenarbeit zu verbessern als auch innovative Anwendungen schneller umzusetzen (Potenziale von Datahubs und Connected Urban Twins).
2.3 Bürgerbeteiligung und Transparenz als Erfolgsfaktor
Rund 65 % der Städte nennen mangelnde Bürgerakzeptanz als Risiko. Es besteht die klare Forderung nach neuen, niedrigschwelligen Beteiligungsformaten. Gelungene Beispiele aus Köln, Hamburg oder Karlsruhe zeigen, dass digitale Tools helfen können, Akzeptanz und Engagement deutlich zu erhöhen. Besonders wichtig sind schnelle Experimente und klar kommunizierte Mehrwerte, wie etwa das Kölner Projekt „un:box“, welches gezielt Bürgerpartizipation und Transparenz fördert (Wie Kommunen die digitale Zukunft gestalten).
3 | Konsequenzen für die Smart-City-Strategie
3.1 Überdenken der Förderlogik
Die Erkenntnisse der Befragung erfordern ein Umdenken bei zukünftigen Förderinstrumenten. Neben einer reinen Projektfinanzierung sollte stärker in nachhaltige Strukturen und langfristige Kooperationen investiert werden.
3.2 Aufbau digitaler Kompetenzzentren
Zur Lösung der Personalfrage schlagen viele Kommunen regionale digitale Kompetenzzentren vor, die Weiterbildung, Austausch und Beratung vor Ort anbieten könnten.
3.3 Bundesweite Open-Source-Initiative
Kommunen wünschen sich eine stärkere Rolle des Bundes bei der Bereitstellung offener Standards und zentraler digitaler Infrastrukturen.
4 | Best Practice: Wie es andere Länder machen – Beispiele und Impulse für Schleswig-Holstein
Estland setzt konsequent auf Open-Source-Standards. Schleswig-Holstein hat eine ähnliche umfassende Open-Source-Strategie entwickelt (Open-Source-Strategie SH).
Finnland fördert regionale Innovationscluster. Schleswig-Holstein verfolgt diesen Ansatz mit Initiativen wie dem KI-Transfer-Hub und dem InnovationLab SH (InnovationLab SH).
Dänemark hat eine klare, kontinuierlich angepasste Digitalstrategie. Schleswig-Holstein folgt diesem Ansatz mit einer fortlaufend aktualisierten Digitalstrategie (Digitalstrategie SH).
5 | Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen
Klare Verantwortlichkeiten, Kompetenzzentren, interoperable Technologien und frühzeitige Bürgerbeteiligung.
6 | Mein persönliches Fazit
Die Kommunalbefragung 2025 bietet eine wertvolle Standortbestimmung. Jetzt gilt es, diese Forderungen in konkrete Strategien umzusetzen.
- „Smart City ist digitale Notwehr“ – Rückblick auf den 6. Kongress der Modellprojekte Smart Cities (MPSC)
- Smart Cities und Stadtentwicklung: Potenziale von Datahubs und Connected Urban Twins
- Smart Cities und Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter
- Stadtentwicklung: zentraler Bestandteil der Gesellschaft im Wandel